Vorwort
Hitlerrausch im Protestantismus 1933 (Beispiele)
Wilhelm Niemöller: „SA-Fahnenweihe in Eckardsheim:
Die Straßen waren geschmückt, von vielen Häusern wehten im Morgenwind die Fahnen der nationalen und sozialen Revolution… unter dem erhebenden Klang alter preußischer Armeemärsche rückten sie an, die brauen Scharen des SA-Sturms 13/174 .. und eine stattliche Abordnung der Schupo-SA aus Bielefeld mit ihrer Fahne. Als Festprediger war Herr Pastor (Wilhelm) Niemöller aus Bielefeld geladen und erschienen… Der Prediger hatte das Wort des Propheten Micha 7, V. 7-11 als Text erwählt. nach Gebet, Vaterunser, und Segen wurde die neue Fahne entrollt und von dem Geistlichen geweiht. `Ehre, Freiheit, Vaterland`, der alte Wahlspruch der deutschen Burschenschaft solle mit des Herrn Hilfe auch dieses Banner geleiten, dass es in Ehren stets freien deutschen Männern in einem freien Vaterland voranwehe.“ (Aufwärts Jg. 15, 1933, 11. Mai 1933) Mehr...
Der Führer als homo religiosus
Es war Hitler selbst, der sich während des ganzen Krieges als an Gott glaubende Person und als auf Gott vertrauender Staatsmann dargestellt hat. Es beginnt in seinem Aufruf an das deutsche Volk vom 3. September 1939:
„…Im Übrigen wissen wir: Solange das deutsche Volk in seiner Geschichte einig war, ist es noch nie besiegt worden. Nur die Uneinigkeit des Jahres 1918 führte zum Zusammenbruch. Wer sich daher jetzt an dieser Einigkeit und Einheit versündigt, hat nichts anderes zu erwarten, dass er als Feind der Nation vernichtet wird. Wenn unser Volk in solchem Sinne seine höchste Pflicht erfüllt, wird uns auch jener Herrgott beistehen, der seine Gnade noch immer dem gegeben hat, der entschlossen war, sich selbst zu helfen…“ Mehr...
Weitere Themen
Antisemitismus und Judenpolitik
„§1. 1. Als Geistlicher oder Beamter der allgemeinen kirchlichen Verwaltung darf nur berufen werden, wer die für seine Laufbahn vorgeschriebene Vorbildung besitzt und rückhaltlos für den nationalen Staat und die Deutsche Evangelische Kirche eintritt. 2. Wer nicht arischer Abstammung oder mit einer Person nichtarischer Abstammung verheiratet ist, darf nicht als Geistlicher und Beamter der allgemeinen kirchlichen Verwaltung berufen werden. Geistliche und Beamte arischer Abstammung, die mit einer Person nichtarischer Abstammung eine Ehe eingehen, sind zu entlassen. Wer als Person nichtarischer Abstammung zu gelten hat, bestimmt sich nach den Vorschriften der Reichsgesetze.
§3: Geistliche und Beamte, die nach ihrer bisherigen Betätigung nicht die Gewähr dafür bieten, dass sie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat und die Deutsche Evangelische Kirche eintreten, können in den Ruhestand versetzt werden….“ (vN 357)
(Aufstellung über nicht arische Pfarrer in Deutschland: Deutsches Pfarrerblatt 1933, Nr. 44) Mehr...
Antisemitismus und Judenpolitik
Barmen - Größe und Grenzen
Als der Westfälische Präses Karl Koch aus Oeynhausen am 29. Mai 1934 die
erste „Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche“ in der
reformierten Kirche von Barmen-Gemarke eröffnete, lag der „Tag der
Machtübernahme“ durch eine „Regierung der „nationalen Konzentration“
gerade 16 Monate zurück. Und in diesen Monaten hatte es innerkirchliche
Auseinandersetzungen gegeben, wie sie der deutsche Protestantismus seit der
Reformation nicht gekannt hatte. Ohne diese Vorgeschichte ist Barmen nicht zu
verstehen.
Stadt und Synode Bochum
Wie die Situation vor Ort war, zeigen exemplarisch die Stadt und die Synode Bochum:




